Übersicht
Die Abkürzung TENS steht für „Transkutane Elektrische Nervenstimulation“. Dabei handelt es sich um ein Verfahren der Reizstromtherapie, das zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt wird.
Dazu werden selbstklebende Elektroden auf der jeweiligen Schmerzregion platziert. Diese geben kontrolliert elektrische Impulse ab, die durch die intakte Haut hindurch – also „transkutan“ – die Nerven im jeweiligen Körperareal stimulieren. Durch diese sanfte Elektrotherapie sollen körpereigene Mechanismen zur Schmerzhemmung aktiviert werden.
Darüber hinaus können die elektrischen Impulse offenbar auch schmerzhafte Muskelverspannungen lösen – und somit auch Effekte haben, die denen einer Massage ähneln.
Weitere Informationen
Man vermutet außerdem, dass durch eine TENS-Behandlung sogar das Schmerzgedächtnis, das eine wichtige Rolle bei der Chronifizierung von Schmerzen spielt, zumindest in Teilen „gelöscht“ werden könnte. Weitere Studien zur Untersuchung der Zusammenhänge sind allerdings erforderlich.
Ende der 1960er Jahre wurde die sogenannte „Transkutane Elektrische Nervenstimulation“ (TENS) erstmals in den USA angewendet. Anschließend gelangte die Methode über Skandinavien nach Mitteleuropa und Deutschland. Heute hat TENS einen festen Platz in der Schmerztherapie.
Am gängigsten sind die beiden folgenden Stimulationsfrequenzen:
TENS: Hohe Frequenz, niedrige Intensität
[Konventionelle TENS, ca. 60-100 Hz]
Eine hochfrequente TENS mit niedriger Intensität aktiviert vor allem die schmerzhemmenden Systeme im Bereich des Rückenmarks. Zusätzlich wird jedoch auch zu einem gewissen Grad die Freisetzung von Substanzen stimuliert, die schmerzhemmend wirken. Die Schmerzen werden in der Folge weniger stark wahrgenommen.
TENS: Niedrige Frequenz, hohe Intensität
[Akupunkturähnliche TENS-Frequenz, ca. 3-5 Hz]
Eine niederfrequente TENS mit hoher Intensität aktiviert körpereigene Botenstoffe, die schmerzhemmend wirken. Diese Behandlung kann sich nicht nur auf das körperliche, sondern auch auf das psychische Befinden positiv auswirken. Der Patient nimmt leichte Muskelzuckungen wahr. Die Wirkung tritt langsamer ein, hält jedoch länger an.
Neben den beiden genannten TENS-Arten gibt es noch weitere Spezialformen.
TENS: Vorteile auf einen Blick
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Nicht-medikamentöse Behandlungsmethode
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Aktiviert körpereigene Anti-Schmerz-Mechanismen
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Ist bei richtiger Anwendung nebenwirkungsarm und gut verträglich
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Kann den Bedarf an Schmerzmitteln senken
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Ist auch zu Hause durchführbar (Selbstbehandlung)