Übersicht
Die Stosswellentherapie ist eine moderne, nicht-invasive Behandlungsmethode, die körpereigene Heilungsprozesse anregt. Durch gezielte Druckwellen werden Stoffwechselvorgänge im Gewebe aktiviert, die Durchblutung verbessert und die Regeneration gefördert. Schmerzen können so auf natürliche Weise gelindert werden – ohne Medikamente oder operative Eingriffe.
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Indikationen:​
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Chronische Muskel- und Sehnenbeschwerden
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Fersensporn, Achillessehnenreizungen
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Tennis- und Golferellenbogen
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Schulterbeschwerden (Kalkschulter, Impingement)
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Muskelverhärtungen und Triggerpunkte
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Rückenschmerzen, myofasziale Verspannungen
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Schlechte Wundheilung, Narbenverhärtungen
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Überlastungsbeschwerden nach intensivem Training
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Patellaspitzensyndrom
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Trochanter -Schmerzsyndrom
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Fasziale Spannungszustände
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Förderung der Regeneration nach Sportverletzungen
Weitere Informationen:
Siehe Link DIGEST e. V. – „Stoßwellentherapie: Wann bringt sie etwas?“
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Wirkungsweise:
Bei der Stosswellentherapie werden Schallimpulse hoher Energie auf die schmerzhaften Körperstellen oder Funktionsstörungen gerichtet. Diese Impulse breiten sich im Gewebe aus, lösen dort feine Mikroverletzungen aus und regen dadurch die körpereigene Regeneration an.
Die Folge:
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gesteigerte Zellaktivität
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verbesserte Durchblutung
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Neubildung von Blutgefässen
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Aktivierung von Wachstumsfaktoren
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Dadurch kann geschädigtes Gewebe wieder aufgebaut und chronisch entzündetes Gewebe abgebaut werden.
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​Ablauf der Behandlung:
Die Behandlung erfolgt ambulant. Je nach Indikation werden ein bis fünf Sitzungen durchgeführt. Eine Sitzung dauert etwa 10–20 Minuten. Während der Therapie wird ein spezieller Applikator auf die betroffene Region aufgesetzt, über den die Stosswellen in das Gewebe geleitet werden. Die Behandlung ist in der Regel gut verträglich. Nach der Sitzung kann es kurzzeitig zu einer leichten Rötung oder Druckempfindlichkeit kommen – Zeichen der gewünschten Gewebereaktion.
Ziele der Therapie:
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Schmerzlinderung durch Anregung körpereigener Heilungsmechanismen
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Förderung der Durchblutung und Zellregeneration
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Auflösung von Kalkablagerungen und Gewebeverhärtungen
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Verbesserung der Beweglichkeit und Funktionsfähigkeit
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Nach der Behandlung:
Nach der Stosswellentherapie ist Schonung für 24–48 Stunden empfehlenswert. Sportliche Belastung und Dehnübungen sollten erst danach wieder aufgenommen werden. Eine Kombination mit Physiotherapie, gezieltem Training oder Faszien Therapie kann den Behandlungserfolg zusätzlich verbessern.
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Weitere Informationen
Die moderne Stosswellentherapie (ESWT) wurde in Deutschland entwickelt und hat ihren Ursprung in der Luft- und Raumfahrttechnik. Ingenieure der Firma Dornier sowie medizinische Forscher – allen voran Prof. Dr. Christian Chaussy an der LMU München – entdeckten in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren, dass kurze, energiereiche Druckwellen nicht nur Nierensteine zertrümmern, sondern auch tiefgreifende biologische Veränderungen im Gewebe auslösen können.
Diese wissenschaftlichen Grundlagen wurden später von Orthopäden, darunter Prof. Christoph Schmitz, Prof. Hans-Joachim Wilkens und Prof. Gerhard Schaden, weiterentwickelt und in die konservative Medizin eingebracht.
Durch die täglichen Erfahrungen mit Patienten in orthopädischen Kliniken und Forschungseinrichtungen entstand ein breites Verständnis dafür, wie Stosswellen die Selbstheilung des Körpers stimulieren können. Die Therapie wurde Schritt für Schritt mit Erkenntnissen aus Anatomie, Regenerationsbiologie und traditionell ganzheitlichen Sichtweisen ergänzt. Heute gilt sie als Verbindung zwischen moderner Schulmedizin, physikalischer Therapie und funktionellen Heilkonzepten.
Im Zentrum der Stosswellentherapie steht der Gedanke, dass gezielte mechanische Impulse die natürliche Regeneration aktivieren können:
Sie verbessern die lokale Durchblutung, aktivieren Stammzellen, lösen Muskelverhärtungen und fördern die Heilung von Sehnen, Knochen und Bindegewebe. Viele Therapeuten betrachten die Stosswelle deshalb als eine Methode, die den Körper „an seine eigenen Reparaturfähigkeiten erinnert“.
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Die Weiterentwicklung der ESWT durch verschiedene europäische Forschungsgruppen führte zu differenzierten Formen wie der fokussierten, radialen und triggerpunktorientierten Stosswelle, die jeweils unterschiedliche Gewebetiefen und Heilprozesse ansprechen. Diese Vielfalt erlaubt es, Patienten sehr individuell zu behandeln.
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